Als Verhandlungsmitglieder wurden Eugen Haug, Karl Schmitt, Gustav Brenner sowie Gustav Staib bestimmt. Der neue Bund hielt jedoch nicht lange: auf der Generalversammlung am 17. Februar 1923 gab Gustav Brenner die Trennung der Vereine bekannt. Über die näheren Gründe, die zur Trennung geführt hatten, ist leider nichts bekannt. Der Turnbetrieb wurde inzwischen um das Kinder- und Jugendturnen erweitert. Zuvor, im Jahr 1920, war bereits das Frauenturnen eingeführt worden, das seinen Aufschwung vor allem dem Engagement des damaligen 1. Vorsitzenden, Eugen Haug, verdankt

Aus den Aufzeichnungen des Vereins geht ebenfalls hervor, dass im Jubiläumsjahr 1926 drei Handball- und vier Faustballmannschaften den Spielbetrieb aufgenommen haben und erste Erfolge in den Rundenspielen der Gauklasse vorweisen konnten. Es lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen, aus welchen Gründen der kühne Vorschlag in die Mitgliederversammlung vom 1. Dezember 1921 eingebracht wurde, das Kurhotel zu kaufen. Vielleicht war es die Verzweiflung darüber, immer noch keine geeignete Turnhalle gefunden zu haben. Erst acht Jahre später, 1929 wird hinter der Schule eine Turnhalle gebaut. Sie entsprach zwar nicht den Erwartungen der Vereine, da sie als Schulturnhalle konzipiert war, brachte aber trotzdem Verbesserungen vor allem für das Geräteturnen. Es fehlte jedoch eine Bühne und Platz für die Zuschauer war auch nicht vorhanden.

Im Protokollbuch aus dieser Zeit ist nachzulesen, dass vor dem Hintergrund eines Turnhallen-Neubaus beide Turnvereine über einen Zusammenschluss nachgedacht haben:<\br> "Turnratssitzung des T.B. Weißenstein am 19. Januar 1929 im Gasthaus zum Waldhorn:<\br> 1. Vorsitzender Franz Humbert gibt unter Punkt Verschiedenes bekannt, dass in der Generalversammlung des T.V. 1876 Dillweißenstein die Anregung gegeben wurde, dass bei einem Turnhallenneubau ein Zusammenschluss beider Turnvereine unvermeidlich sei, was von der Versammlung lebhaft begrüßt wurde."Das Vorhaben wurde wahrscheinlich deshalb nicht weiter verfolgt, weil es einen Wechsel im Vorstand des T.B. Weißenstein gegeben hatte und Humbert durch Otto Roller abgelöst wurde.

Doch zu der Fusion der beiden Turnvereine später mehr. Der Turnerbund Weißenstein konnte ebenfalls sehr spät eine geeignete Sportstätte einrichten. Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des Turnerbundes Weißenstein wurde am 24. September 1932 beschlossen, die Hühnerfarm im Hinteren Tal zu kaufen. Die "Verkauf-Kommision" bestand aus Rudolf Ruf, Otto Haas und Hermann Bohnenberger; sie wurden mit dem Kauf beauftragt und erwarben das Gebäude für 700 Mark. Im gleichen Jahr erfolgte der Umbau der Hühnerfarm zu einem Sport- und Turnerheim sowie die Einrichtung eines Turnplatzes. Wie beim Nachbarn in Dillstein wurden die Arbeiten überwiegend in Eigenleistung erbracht und es fällt nicht schwer sich vorzustellen, dass der ganze Umbau eine große finanzielle Belastung für den Verein war.

Mit der "Machtergreifung" Adolf Hitlers 1933 wurden alle Institutionen des politischen und gesellschaftlichen Lebens "gleichgeschaltet" und in den Dienst einer nationalsozialistischen Diktatur gestellt. In Deutschland begann die Demontage der demokratischen und rechtsstaatlichen Strukturen, die auch die Turnbewegung erfasste. Das Turnen wurde jetzt als Erziehungsmittel zur körperlichen Stärkung betrachtet, das Führerprinzip auf eine autoritäre Verbandsstruktur übertragen.

An dieser Stelle kann jetzt nicht die Geschichte des Nationalsozialismus und die Auswirkungen auf die deutsche Turnbewegung eingegangen werden, man muss aber davon ausgehen, dass auch in Dillweißenstein, wie überall in Deutschland, nationalsozialistsisches Gedankengut bereitwillig angenommen wurde. 1933 wird im Protokoll des Turnvereins beklagt, dass vor allem die Jugend in die nationalsozialistische "Jugendbewegung" abgewandert ist. Im Jahr 1939 sind fast alle Turner im Krieg und der Turnbetrieb findet nur noch vereinzelt - vor allem mit Schülern - bis ins Jahr 1944 statt. Die Turnhalle hatte man kurzerhand zum Möbellager umfunktioniert. Es ist sicherlich ein Indiz allgemeiner Sorglosigkeit, dass in Zeiten der heraufziehenden Katastrophe Pforzheims erstes modernes Freibad in Dillweißenstein eröffnet wurde. Über die folgenden Jahre ist viel publiziert worden und es erinnern sich wahrscheinlich noch viele ältere Dillweißensteiner an den roten Horizont, der nur eine ungefähre Ahnung vermittelt hatte, welche Katastrophe sich in Pforzheim abspielte.